Ursächliche Einflussfaktoren

Psychologische Theorien besagen, dass v. a. drei fehlgeleitete psychologische Abläufe die Entwicklung von autistischem Verhalten begünstigen:

  • Die gestörte "Theory of Mind"
  • Beeinträchtigte Exekutivfunktionen und
  • sg. schwache zentrale Kohärenz.


Theory of Mind

Psychologische Funktionen, die es einer Person ermöglichen, die eigenen Vorstellungen, Gefühle, Gedanken, Überzeugungen, Emotionen und Absichten und die anderer Menschen zu verstehen, zu kommunizieren und vorherzusagen. Z. B. fällt es Betroffenen schwer anhand des Verhaltens einzuschätzen, ob ein Gegenüber gut gelaunt, verärgert oder gelangweilt ist.

 

Exekutivfunktionen

Psychologische Fähigkeiten, die einen Menschen dazu befähigen, sein Handeln schrittweise, logisch und vorausschauend zu planen, danach konsequent umzusetzen und im Verlauf des Handelns auch veränderte Umstände zu berücksichtigen.

Menschen mit ASS haben offenbar Schwierigkeiten, das Ankleiden zu lernen, weil sie keinen Handlungsplan entwickeln können.

Schwache zentrale Kohärenz

Die Wahrnehmung und das Denken sind stark durch die Tendenz geprägt, die Umwelt als Ganzes zu verstehen und die in ihr enthaltenen einzelnen Reize und Eindrücke im Zusammenhang mit anderen Reizen zu interpretieren. Diese Form der Verarbeitung wird als zentral kohärent bezeichnet. 

Menschen mit ASS verarbeiten vermutlich Informationen aus der Umwelt anders, nämlich bevorzugt einzelheitlich und nicht aus dem Gesamtzusammenhang heraus. Sie sehen eher die einzelnen Details, als das vollständige Bild.

So sind Betroffene meist eher in der Lage z. B. Tipp- und Rechtschreibfehler in einem Text zu finden, sind aber weniger gut befähigt den Text zu verstehen.